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Sabres Season Review 2024

2024-11-14

Buffalos niedrig angesetztes Ziel für die letzte Saison wurde deutlich übertroffen: Zum zweiten Mal (erstmals 2013) beendete man die Regular Season auf dem ersten Platz der Atlantic Division. Ausgegeben war eine Verbesserung gegenüber der katastrophalen letzten Spielzeit (74 Punkte), in der man die wenigsten erzielten Tore (176) und abgegebenen Schüsse (1.881) aller Mannschaften verzeichnete. Das Team spielte eine überaus konstante und offensivstarke Saison (289 Tore sowie 2.863 Schüsse) und zog mit 105 Punkten souverän in die Endrunde ein. „In die durchaus positive Gesamtbeurteilung müssen wir aufgrund des Ausscheidens in den Playoffs etwas bei der B-Note abziehen. Mit etwas Abstand betrachtet können wir im Großen und Ganzen aber zufrieden sein und möchten natürlich auf der Saison aufbauen.“

Stichwort Aufbau: Vor der Saison stießen Nick Jensen (Detroit), Adam Henrique und Mathiew Joseph (aus Ottawa) nach Buffalo, während der Spielzeit kamen Marcus Foligno (St.Louis) und Chris Tanev (Colorado) hinzu. Alle Spieler haben ihren Teil beigetragen, die Sabres wieder in die Erfolgsspur zu bringen. „Jensen hat genau das gebracht, was wir uns erhofft haben – eine solide Rolle in Reihe 2 und den Special Teams. Auch bei Henrique und Joseph kann ich den Trade positiv bewerten, denn uns war Variabilität, Zwei-Wege Spiel und Ausgeglichenheit etwas wichtiger war als reine Offensivpower. Man braucht auch Spieler, die Bullies gewinnen, die man in Unterzahl aufs Eis schicken kann oder die im Falle von Foligno Physis reinbringen, dieses Element hatte uns im Angriff schlichtweg gefehlt. Mit Adam konnten wir zudem um zwei Jahre für ein reduziertes Gehalt verlängern, Tavares hätten wir uns vermutlich nur schwer länger leisten können.“ Gerne verlängert hätte man auch mit Tanev, allerdings bestand dabei sowohl bei Laufzeit als auch Salär zu große Diskrepanz zwischen Spieler und Club, sodass der Stay at home Defender auf den UFA-Markt kommen wird. Trotz der Fülle an Neuzugängen war man dann dennoch überrascht, wie spiegelbildlich die Saison im Vergleich zu der davor lief. Die Sabres schossen nämlich plötzlich Tore. Und gleich sehr viele Tore. So viele, dass man sich dort die Augen reiben musste, da im Angriff plötzlich ein kollektiver Ketchupflaschen-Effekt einsetzte und man mit den 289 erzielten Toren die sechsmeisten Einschüsse der Liga verzeichnen konnte. Ganze fünf Spieler konnten die 30 Tore Marke überbieten (Fiala, Compher, Duchene, Caufield und Vilardi). „Für meinen Geschmack waren wir in der Hintermannschaft etwas zu luftig und hätten auch im Vergleich zu den absoluten Topteams gerne ein paar weniger Gegentore bekommen. Dennoch muss man sich nur die +/- Statistik anschauen um zu sehen, dass die Saison eine richtig gute war.“

Die Geschichte der Playoffs ist rasch erzählt: In der ersten Runde trafen die Sabres auf die Washington Capitals. Ein Team, das in der bärenstarken Metro Division mit der gleichen Punktezahl wie Buffalo „nur“ auf Rang drei einlief. Die ersten beiden Partien gingen deutlich an die Caps, speziell im Powerplay schlugen die Hauptstädter angeführt von Tim Stützle und Miro Heiskanen gnadenlos zu. „Direkt die beiden Heimspiele zu verlieren und die Home Ice Advantage komplett abzugeben war fatal. Die Spiele drei und vier auswärts waren zwar enger, aber am Ende gewinnst du mit 4,5 Gegentoren pro Spiel und 86% gehaltener Schüsse die wenigsten Serien. Eigentlich hat kein Mannschaftsteil gut gespielt, so ehrlich muss man sein. Wir hätten gerne noch das ein oder andere Heimspiel mehr gespielt, auch damit etwas Geld in die inzwischen etwas ausgedünnte Kasse kommt. Mit einer Serie über 5 oder 6 Spiele hätten wir uns eher arrangieren können.“

Zum Schluss noch der Ausblick auf die kommende Offseason und Spielzeit: Der Kader steht, eine Baustelle gibt es potenziell durch den Tanev-Abgang in der Verteidigung. Ansonsten wird man die richtige Mischung finden müssen und Kleinigkeiten zu ergänzen. Das gilt aber für nicht nur für die nächste Saison, sondern die anstehenden Jahre. „Wir haben durch die Früchte des Drafts (primär Stürmer) und durch Trades (primär Verteidiger) einen relativ großen und auch kostspieligen Kader beisammen. Der ein oder andere Spieler wird abgegeben werden müssen, so wie es bei Spielern wie Barbashev, Anderson, Huberdeau, Iafallo oder auch Wennberg war – Stichwort Cap Management.. Speziell im Angriff wird man nicht darum herum kommen, interne Nachrücker zu integrieren und/oder in die richtige Rolle zu befördern. Wir werden in absehbarer Zeit keine teuren UFAs holen, sondern den eingeschlagenen Weg fortführen.“ Für den kommenden Entry Draft haben die Sabres lediglich zwei Picks – so wenige wie noch nie zuvor. Diese befinden sich am Ende von Runde 1 und Runde 4, die Kehrseite einer guten Saison und einiger Trades eben. Aber wer weiß, vielleicht tut sich im Vorfeld noch etwas, sei es durch Pick für Pick Trades oder sogar Abgänge.